Visual storytelling podcasts – eine kleine Auswahl (Stand 21.6.2020)

Wer gerne Podcasts hört und sich für visual storytelling (spezieller Fokus auf Fotobücher) interessiert, findet hier eine Auswahl an Podcastempfehlungen.

„The Trap“ – Das Fotobuch über den Hip-Hop von Markus Mayer (erschienen im Hatje Cantz Verlag) vorgestellt von BR-2 Kulturwelt

„Die Erinnerung der Anderen“ – Die Fotografin Yvonne Most geht in ihrem Fotobuch auf Spurensuche in eine Vergangenheit der Sudetendeutschen, die nach dem zweiten Weltkrieg aus Tschechien fliehen mussten. Von Freies-Radio.net

Über Comic-Reportagen – Der Fachjournalist-Podcast berichtet über das Genre „Comic Journalismus“.

Visuell-Narrativ: Der Podcast über visuelles Storytelling anhand von Fotobüchern von Fotobuchgalerie.com

Visual Storytelling: Wie kann man mit Videos und Bildern neue Geschichten erzählen. Der Designer Adrian Kelterborn im Gespräch mit Dominik Landwehr über Visual Storytelling. Von Digital Brainstorming

„Visual Storytelling – Visuelles Erzählen in PR und Marketing“ Tim Pritlove im Gespräch mit Petra Sammer und Ulrike Heppel zu neuen visuellen Kommunikationsformen und -formaten. Der Podcast von Kolophon

Testing EdTech: A podcast episode with an insight where Jacqui Kenny talks about her new photobook (approx. after 21min). She has long used Google Street View to visit foreign places due to her fear of open spaces. She talks about how machine learning may help her find new images to capture. The programme is presented by Gareth Mitchell with studio commentary by Ghislaine Boddington from Digital Planet Podcast

Xaquín González Veira in conversation with the PolicyViz Podcast! Xaquín González Veira is the Editor of Visuals at the Guardian. Recorded live in Germany at the Dagstuhl Visual Storytelling conference 2020. Podcast from Jon Schwabish who talks about data visualization, presentation skills, open data, and technology with guests.

Podcast Episode 02 – Dr. Anja Schürmann DieMotive c/o Alexander Hagmann im Gespräch mit der Kunsthistorikerin und freien Autorin Dr. Anja Schürmann über ihr aktuelles Forschungsprojekt „Narration im Fotobuch“ und die Schwierigkeit des Beschreibens von Fotografie, Fototheorielehre.

Helena Schätzle im Gespräch mit der Zeitschrift Chrismon (im Gespräch mit Dorothea Heintze) über den Kontakt der Fotografin mit Meena und ihr Leben am Strand von Mumbai und einem gemeinsamen Buchprojekt. Das Buch „To Meena“ erzählt von Meenas ­Lebensgeschichte.

Im WDR3 Podcast geht es um das Buch „Bamberg Symphony„, das als Orchesterportrait von der Lyrikerin Nora Gomringer und dem Fotografen Andreas Herzau zum 70. Jubiläum der Bamberger Symphoniker gestaltet wurde. Ulrike Gruner im Gespräch mit der Autorin Nora Gumringer über das Konzept und die Entstehung.

Deutschlandfunknova Podcastfolge mit der Fotografin Karolin Klüppel im Gespräch mit Sven Reger über ihr Fotobuch „Mädchenland/Kingdom of girls“. Dieses Buch ist von außergewöhnlicher Schönheit und beeindruckenden Einblicken in die matrilineare Gesellschaft der Khasi in Indien.

In die Seele geschaut

Wird es gelingen? Der Blick ruht auf der Coverseite des neu erworbenen Bildbands. Ein Buchtitel, wie ein Versprechen, schon auf der ersten Seite. Ein Coverbild, das in die Geschichte hinein führt und neugierig macht, auf alle nun folgenden Seiten. Ästhetisches Design, wohl platzierte Fotografien, wie wenn die Bilder, Seite um Seite, eine Szenerie im Auge des Betrachters entstehen lassen. Die Geschichte wird aufgeschlagen, durchblättert. Wird es gelingen, die visuelle Betrachtung des Fotobücher so zu steuern, dass es der Richtung folgt, in der die Geschichte visuell erzählt wird? Wird das Bild „gesehen“? Nicht nur ein Finden von Gefallen am Bild, die Finger schon gezückt, zum weiterblättern auf die nächste Seite, oder noch schlimmer – das Buch wird plötzlich an ganz anderer Stelle geöffnet. Was sucht man denn eigentlich? Ist die Aufmerksamkeit noch da, um sich in die Bildsequenzen hineinzuwagen, visuelle Zusammenhänge auszuloten, die erhoffte Öffnung des Betrachters zur visuellen Seele des Bildbands.

Lesegewohnheiten von Fotobüchern können sehr individuell ausfallen. Achtung! Beginnen Sie auf Seite 1 und folgen Sie strikt dem wohl durchdachten Pfad der Bildfolgen. Stören Sie nicht den designten Fluss der Bildsequenzen! Selten gibt es solche Warnhinweise, vielleicht auch, weil es keine Reihenfolge gibt! Weil Bilder sich in Nachbarschaft des Ähnlichen oder Gegensätzlichen wiederfinden und nicht, weil der Fotograf die Spur der Geschichte in dieser Folge erlebt hat.

Könnte ein Bildband flirten, den Betrachter in den Bann ziehen, einen sanften Glanz in die Augen treibend, der Flirt wäre die visuelle Ver- und Entführung, hinein in den Kopf des Fotografen im Moment der Bildentstehung. Es wäre die virtuelle Koppelung der fotografischen Seelen, eine nahe liegende Verwandtschaft, irgendwie Teil einer gemeinsamen Geschichte zu sein.

Warum dann noch ein Podcast zum Fotobuch? Vielleicht als Vermittler zwischen Erzähler und Betrachter, zwischen visuellen Seelensuchenden, die der Geschichte der Bilder folgen möchten, aber den wirklichen Zugang noch nicht gefunden haben. Ähnlich einer Führung in einer Kunstausstellung, öffnen sich plötzlich unerkannte Lebenswelten, Zusammenhänge werden greif- und sichtbar und die Wirkung durch audiovisuelle Impulse verstärkt.

Der Podcast zum Fotobuch wird zum persönlichen Ausstellungsführer mit Anwesenheit des Künstlers.

Wird es gelingen?

Fotobooklet „Inner Circle Berlin“ 1/

Um Pfingsten 2019 habe ich es endlich geschafft, den „Inner Circle Trail“ in Berlin abzulaufen. Auch wenn es sich nur um eine fiktive und dazu selbst gewählte Strecke handelt, so beschreibt sie doch den kürzesten Pfad, den man im Abstand von einem Kilometer um den Stadtmittelpunkt herumgehen kann. Die Wege können dann durchaus einige hunderte Meter von der Ideallinie abweichen – mal weil dort nun mal kein Weg verläuft oder weil ein Stück entfernt etwas Besonderes auf sich aufmerksam machen will.

Wer Gefallen an der Streckenführung gefunden hat und sich auf Spurensuche begeben möchte, findet hier ein paar Bilder und weitere Infos zum Fotobooklet (40S. in DinA5).

transfer images into stories – visual storytelling with photobooks

Es braucht vielleicht nur Minuten, um ein Fotobuch durchzublättern, aber Stunden, um die Geschichten der Bilder oder die Gesamtstory eines Fotobuchs zu verstehen. Wenn kein Text, keine Wörter verfügbar sind, um die narrative Struktur, die visuellen Botschaften oder die Beweggründe des Künstlers zu verstehen, braucht es Muße und eine Art von visueller Schulung, um Bildaussagen zu transkribieren.

Der nächste Galerieabend in der Fotobuchgalerie: 3. 1. 2019 ab 19Uhr

It may only take minutes to flip through a photo book, but hours to understand the stories of the pictures or the entire story of a photo book. If no text, no words are available to understand the artist’s narrative structure, visual messages, or motivations, it takes leisure and a kind of visual training to transcribe image messages.

Next gallery evening at Fotobuchgalerie: January 3rd. 2019 at 7 p.m.


Visuelles Storytelling am Weltgeschichtentag



Es ging dieses Mal auch um Geschichten, aber vielmehr um die Wirkung von Bildern, als

Erinnerungsanker, als Reflexionsverstärker für eigene Erfahrungen, Begegnungen und Interpretationen der erlebten Geschichte. Da ist zum Beispiel das Bild mit einer Hausfassade, Stadtteil in München oder Irgendwo in einer Stadt, als Standardabbild für den Zugang zu Vertrautheit, Heimatgefühl, dem eigenen Zuhause. Klassischer Hausfassadenstandard, ein Vorgarten mit Heckenumrahmung, kleine Sträucher vor

dem Haus. Triviales im Bild hält mehr fest, als gedacht, bildet die Klammer, den Einstieg, irritiert oder wirkt vertraut, stört nicht, weil es schon immer da gewesen ist. Wenn ein Bild etwas festhält, dass sich über die Jahre als etwas Vertrautes in die DNA eingebrannt hat.  So auch das Bild vom Meer: Sinnbild für …Nordsee – zeitlos, keine Sonne, Strand, erlaubt das individuelle Eintauchen ins Bild.

Eine andere Diskussion entspannte sich zum Thema der Motivsuche und der Zeit die es benötigt, bis ein Motiv als fotografierwürdig angesehen wird. Ganz nach dem Motto „Das Motiv findet Dich, nicht Du findest das Motiv“. Wer im Urlaub dem Fotorausch erlegen war und nach einer Weile gefragt wird, welches Bild nachhaltig wirkt, eine Geschichte erzählen lässt, dann sind es meist solche Bilder, die durch diesen Findungsprozess gegangen sind, keine snapchats, hochgeladen ins Universum, erstellt um wieder vergessen zu werden. Haben diese Bilder doch einen inneren Reifegrad durchgemacht: es kann manchmal Jahre dauern bis die Vertrautheit und der persönliche Kontext entsteht.

Welche Fotos sind es dann, die sich mit den Bildern im Kopf verbinden und die eigene

Erinnerungsgeschichte erhalten? Das Wiedersehen mit dem Motiv, als Wiederkehr des Erlebnisses: so wie an diesem Abend, wenn sich um die mitgebrachten Fotos die Geschichten erzählen lassen: von Möwenschwärmen in Norwegen, Jahresbelichtungen mit Lochkameras, Lissabonner Stadtcafés, Strandbildern der ostfriesischen Inseln.

Noch etwas zur Wirkung von Bildern mit starker narrativer Wirkung: Manchmal sind es kleine Details die das Bild vervollständigen. Wirken sie im Sucher der Kamera noch als störend, können sie später als Anker wirken, um einen emotionalen Bezug entstehen zu lassen. Das kleine Detail was ins Bild führt, vielleicht nicht ganz passend, aber dadurch Neugier weckt oder Befremdlichkeit und dadurch wieder Aufmerksamkeit.

Icke will nich!

Icke will nich: Buchvorstellung & Artist Talk

Am 28.10.2018 (um 19.00 Uhr) stellte die Berliner Fotografin Katharina Brauer ihre Fotoserie und gleichnamige Publikation „Icke will nich!“ in der Fotobuchgalerie vor. Diese Arbeit beschäftigt sich mit Identitätsschutz in Zeiten der Datensammelmanie. Zu sehen gab es eine Serie aus Porträtfotografien kredenzt mit Datensätzen. Der Galerieabend war weit mehr als eine Auseinandersetzung mit der fotografischen Arbeit von Katharina Brauer. Die intensive Diskussion führte von der Fotografie hin zu dem Thema Identität und Privatheit in Zeiten von Big Data.

Daten in die Pfanne hauen
Daten in die Pfanne hauen

Schwarz-Weiß unterwegs am Wiener Arm

Die Sommerferien neigen sich dem Ende, ein lauer Sommerabend in München verlangt nach einem Besuch im Biergarten, um den Restsommer zu nutzen! Dennoch schauen immer wieder Neugierige zur Tür der Fotobuchgalerie herein, erstaunt über die Fülle an Fotobüchern und erfreut über die Einladung zum Schmökern. Die Galerietür ist weit geöffnet. Zwei sitzen, im Gespräch vertieft und erzählen über Wien, über den Donaukanal und Möglichkeiten der Vermarktung von Fotogeschichten.  Der Fotograf und  Fotobuchautor Peter Hetzmannseder ist hier um Details für das Galerieevent abzustimmen. Er und sein Autor-Partner Andreas Belwe werden am 14.9. ihre Hommage „Donaukanal“ in der Fotobuchgalerie vorstellen. Dieses Buch ist tatsächlich mehr als ein Fotobuch. Essays, philosophische Gedanken, Dialoge der Protagonisten im Wiener Stadtviertel bilden eine perfekte Symbiose zu den Schwarz/Weiß-Fotografien von Peter Hetzmannseder. Und Peter Hetzmannseder ist zwar Fotograf, aber hat Unmengen Geschichten zu erzählen. Jeder Meter Donaukanal ist voller Lebenserlebnisse, Erinnerungen und die Hommage in schwarz/weiß wird im Erzählen schnell mal grell bunt.

donaukanal

„Die Entstehung der Bilder“ ist Thema des Galerieabends und daher mehr als eine reine Buch- oder Fotopräsentation. Es geht vielmehr um das Erkunden des fotografischen Blicks, dem Eintauchen in visuelle Geschichten sowie die Wirkung der Bilder auf den Betrachter. Der Philospoh Andreas Belwe hat mit seinen Textbeiträgen und ausgewählten Essays, Gedankenfragmenten die Bilderwelt Peter Hetzmannseder in eine gelungene Symbiose gebracht und man kann gespannt sein, wie sich die Gespräche an diesem Abend entwickeln.

booksigning-donaukanal

Am Ende gab es sogar noch ein unerwartetes „booksigning. Wiederholung am 14.9. garantiert! Jeder ist herzlich eingeladen.

wienerarm

Denkanstöße für visuelle Geschichten

Speicherkarten sind das neue Gedächtnis, sichern brav den visuellen Fundus an fotografierten Ferienmomenten. Wer den Gedanken hegt, mehr aus seinem Fotomaterial zu machen, findet Anregungen in der Münchner Fotobuchgalerie am kommenden und nächsten Donnerstag ab 19Uhr.

Visuelle Geschichten erzählen ist mehr als ein Handwerk. Sie binden, sortieren, arrangieren Momente, fügen zusammen und gestalten eine Erinnerung, zwischen Fakt und Fiktion balancierend, immer mit einem Stück Reflexion der eigenen inneren Bilderwelten.

Tauchgang in besondere Lebenswelten

Die über 100 Fotobücher der Galerie bieten einen Ideenfundus für eigene Geschichtskreationen. Zudem lassen Sie außergewöhnliche Lebenswelten nachspüren.

Über die Entstehung der Bilder – Nachlese zum Galerieabend

IMG_E6874[1]

Wer dachte, er bekommt an diesem Abend eine Buchvorstellung im klassischen Vortragsstil präsentiert, musste schnell erkennen, das dieser Galerieabend einem anderen ungewohnten Format folgte.  Wenn Teilnehmer zu Teilgebern werden und Gastredner zu Geschichtenerzählern, dann sind das vier Stunden tiefes Eintauchen Erzählungen und Erinnerungen in die Wiener Seele.

Andreas Belwe und Peter Hetzmannseder gaben Einblicke in ihr Handwerk – machten das Wesen der Bilder spürbar, gaben Einblicke in die Textgestaltung und öffneten dem Betrachter die Augen und Ohren für einen besonderen Wiener Kosmos. Das Buch „Donalkanal“ – eine Hommage ist im Folio-Verlag erschienen. Es enthält Schwarz-Weiß-Fotografien (Leica- Digitalkamera) des Münchner Fotografen Peter Hetzmannseder. Die  von Andreas Belwe sorgsam ausgewählten Essays und eigene Textbeiträge werden in diesem Buchs zum starken narrativen Partner der Fotografien.

donaukanal